Mikrobiologie

Im Laborbereich Mikrobiologie erfolgt für unsere Einsender im Raum Sachsen und Brandenburg die Diagnostik von Infektionskrankheiten durch den Nachweis potentieller Infektionserreger mit verschiedenen Verfahren:

Direktnachweisverfahren ohne vorherige Vermehrung der Mikroorganismen (z. B. Enzymimmunoassays, Gensonden) erlauben einen schnellen Erregernachweis, sind aber nur für ausgewählte Erreger verfügbar und gestatten keine Aussage zur Resistenzlage.

Eine mikroskopische Untersuchung des Originalmaterials ermöglicht neben der Beurteilung der Qualität des Untersuchungsmaterials gruppenspezifische Keimnachweise (grampositiv/gramnegativ, Kokken / Stäbchen / Spirillen / Pilze / Parasiten). 

Mikroskopische Untersuchungen sind in der Sensitivität kulturellen Verfahren jedoch unterlegen. 

Daher sollte bei kultivierbaren Mikroorganismen stets auch ein kultureller Nachweis angestrebt werden.

Bei der kulturellen Diagnostik werden im Primärmaterial vorhandene Mikroorganismen auf bzw. in geeigneten Nährmedien angezüchtet, gegebenenfalls noch vermehrt und anschließend durch manuelle bzw. automatisierte biochemische und serologische Verfahren ("Bunte Reihen", Agglutinationsteste) identifiziert. 

Die Dauer der kulturellen Diagnostik ist von der Wachstumskinetik der vorhandenen Keime abhängig, wobei notwendige Keimvermehrungen und -isolierungen die Zeit bis zum endgültigen Befund weiter verlängern können.

Wenn es unter diagnostischen oder therapeutischen Gesichtspunkten sinnvoll ist, werden Zwischenbefunde erstellt, um dem behandelnden Arzt Hinweise für eine kalkulierte Behandlung des Patienten zu geben.

Das wesentliche Ziel der Diagnostik in der Mikrobiologie ist in der Regel die Bestimmung der Antibiotikaempfindlichkeit der identifizierten pathogenen Keime. Diese oft auch als Resistenzbestimmung bezeichnete Untersuchung erfolgt mit standardisierten Verfahren durch die Testung sog. Stellvertretersubstanzen, die in der Regel eine Aussage zur Empfindlichkeit eines Keimes gegenüber chemisch nah verwandten Substanzen erlauben (z. B. Testung von Cefuroxim für alle Cephalosporine der 2. Generation, von Cotrimoxazol für alle Sulfonamid/Trimethoprim-Kombinationen, etc.). Resistenzbestimmungen ermöglichen bei Bedarf den Wechsel von einer kalkulierten zu einer gezielten Antibiotikatherapie nach Antibiogramm und dienen außerdem noch der Erkennung von Resistenzentwicklungen. 

Selbstverständlich erfolgt bei Bedarf auch eine persönliche Beratung bei Fragen zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten.

Außerdem werden auf Wunsch auch Kontrollen von Heißluft- und Dampfsterilisatoren mit Bioindikatoren (Sporenpäckchen) durchgeführt. Die Untersuchung erfolgt nach DIN/EN-Vorgaben und wird mit einem Zertifikat zur Funktionstüchtigkeit des Sterilisators abgeschlossen.

Untersuchungsspektrum

* Die Bestimmung der Antibiotikaempfindlichkeit erfolgt nur, wenn eine ätiologische Bedeutung der angezüchteten Mikroorganismen gesichert oder ausreichend wahrscheinlich ist und für diese Mikroorganismen validierte Antibiotikatestverfahren verfügbar sind.

Fremdleistungen

Folgende Untersuchungen leiten wir an kompetente Fachlaboratorien weiter: Mykobakterien- bzw. TBC-Diagnostik, Malariadiagnostik, Dermatophytendifferenzierung, Virus­anzucht.